Invasion der amerikanischen Kermesbeere

… ‚Erfolgsgeschichte‘ der anderen Art …

Nach Aussagen von Personen, die wir im Hardtwald getroffen haben und mit denen wir in’s Gespräch kamen, gab es wohl schon um 1995 die ersten Kermesbeeren im Hardtwald. Jedenfalls steht fest, dass es dieses Problem nicht erst seit ein paar Jahren gibt, sondern wahrscheinlich in seinen Anfängen seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Nun ist die Kermesbeere nicht die erste invasive Pflanzenart, die sich in der Schwetzinger Hardt etabliert hat. Dazu zählen auch die ebenfalls aus Nordamerika stammenden Baumarten der spätblühenden Traubenkirsche und der schon seit Jahrhunderten in Deutschland heimisch gewordenen Robinie. Dabei handelt es sich allerdings um Gehölze, die vereinzelt auch forstwirtschaftlich oder zumindest als Brennholz genutzt werden können. Deren Beseitigung ist daher auch mit erheblich höherem Aufwand verbunden und erfordert schweres Gerät und Maschinen. Insbesondere die spätblühende Traubenkirsche neigt zur intensiven Verbuschung und überwuchert auch gerne frisch angelegte Baumpflanzungen.

Spätblühende Traubenkirschen recht und links des Wegs (Hardtwald, Hockenheim, 02.05.2022)

Dabei ist die Kermesbeere nicht nur in der Schwetzinger Hardt sondern auch insbesondere bei Walldorf im sogenannten ‚Hochholzer Wald‘ hinter SAP sehr stark verbreitet. Auch in Rheinland-Pfalz kommt sie gebietsweise bis in den Pfälzer Wald vor! Es steht also fest, dass es sich um kein ausschließlich lokales Problem in der Schwetzinger Hardt handelt.

Vertrocknete Stängel der amerikanischen Kermesbeere und ’neues Grün‘
(Hardtwald, Hockenheim, 02.05.2022)
Die beiden dominanten Neophyten im Hardtwald – Spätblühende Traubenkirsche und amerikanische Kermesbeere in trauter Zweisamkeit (Hardtwald, Hockenheim, 02.05.2022)